C‘est la france! Als Handwerker|in ins Europäische Ausland – eine Geschichte.

Jana malt sich die Welt, wie sie ihr gefällt. Dank des Erasmus Austauschprogrammes und der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade 2 Wochen lang in blau-weiß-rot. Zumindest, wenn es nach den Nationalfarben der Franzosen geht „in meinem Auslandspraktika habe ich natürlich die ganze Farbpalette in den Händen gehabt“, scherzt die junge Staderin. Die 18-jährige hat sich getraut, was sich immer weniger zutrauen – den Sprung ins kalte Wasser, oder den Schritt über die deutsche Grenze. Jana ist zwei Wochen lang in Frankreich gewesen und hat als Maler- und Lackiererin gearbeitet.

Betriebschef und Obermeister der Maler- & Lackiererinnung Stade Ralf Behrens hat sie zu diesem Schritt ermutigt: „Über den Tellerrand schauen, lernen und Erfahrungen sammeln - das ist nicht nur eine Bereicherung für sich selbst, sondern auch eine für das gesamte Betriebsteam“.


Jana erzählt, dass die Franzosen es nicht so genau nehmen, wie wir akkuraten Deutschen: „Da wird drauf los gepinselt mit dem was da ist, es wird mehr improvisiert, statt grundiert“, dann lacht Jana und berichtet weiter: „deutlich effizienter war allerdings der Ablauf auf der Baustelle selbst“, erklärt Jana. „Dort arbeiten immer mindestens 5 Mann starke Teams und sind entsprechend schneller fertig, in meinem Betrieb in Deutschland fährt man hingegen oft als Zwei-Mann-Team los. „Am Ende ist das natürlich auch eine Frage der Betriebsgröße – und beides hat seine ganz eigenen Vorteile.“ Ein haben die Franzosen uns jedoch voraus: „Es waren ausnahmslos alle freundlich zu mir, im Betrieb, beim Kunden oder in der Freizeit – eine tolle Kultur, die ich so nicht erwartet habe!“

Kommunikation mit Händen und Füßen

Nach einem kurzen Workshop in Sachen “Sprache lernen“ war die Kommunikation in Frankreich mal mehr, mal weniger flüssig: „Aber wir haben uns immer irgendwie verständigt – und mit dem Handy ist das heute noch viel einfacher, das übersetzt alles, was man hineinspricht und tippt.“ Als Jana jedoch mit einer Wandfarbe den Holzschrank streichen sollte, fragte sie lieber doppelt nach und machte sich irritiert aber unverrichteter Dinge doch ans Werk.  C‘est la france!

Neben der Ausbildung das Fachabitur

Ganz zum Schluss verrät Jana noch ganz bescheiden, dass sie hier in Deutschland, neben ihrer Ausbildung, die Fachhochschulreife absolviert. „In Buxtehude habe ich die Möglichkeit das Fachabitur zu machen, wenn ich mit der Ausbildung fertig bin, habe ich hoffentlich auch das geschafft.“ Jana ist zuversichtlich und möchte dann als Gesellin weiter arbeiten: „dann werde ich mal sehen, ob es für mich noch weiter geht, als Meisterin, Studentin oder etwas anderes – ich lasse mich mal überraschen." Wir wünschen Jana, dass sie ihren ganz persönlichen Glücksweg findet – bleib dem Handwerk treu!